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Was ist Yin Yoga: Bedeutung & Wirkung (+4 einfache Übungen für den Alltag)

Yin Yoga

Was ist Yin Yoga – Bedeutung & Wirkung + einfache Übungen für den Alltag

Du hast Stress in deinem Alltag? Dir fällt es schwer deinen Gedanken mal eine Pause zu setzten? Du willst Ruhe und Entspannung wirklich intensiv wahrnehmen? Dann lese jetzt weiter und erfahre alles über Yin Yoga. Der Yoga-Stil der auf Körperhaltungen basiert aber dennoch die totale Entspannung in deinem Körper herbeiführen kann.

Yin und Yang – Unterschied und Definition

Yin und Yang stammt aus dem Daoismus/Taoismus. Diese, auf den ersten Blick kompliziert klingende Begriffe, folgen einem einfachen Grundgedanken. Alles hat einen Gegenpol. Wenn Du Dir das berühmte Yin und Yang Symbol vorstellst, siehst Du zwei Teile die unzertrennlich sind. Sie sind zwei sich ergänzende Energien.

Yin stellt dabei die weibliche Energie dar, sanft, ruhig und weich. Yang ist im Gegensatz dazu die männliche Energie, kraftvoll und dynamisch. In Bezug auf die körperliche Bewegung steht Yang Yoga demnach für die Muskelkraft und Yin Yoga für die Passivität, das heißt, dass die Haltungen vorwiegen ohne Muskelkraft eingenommen werden.

Was Dich in einer Yin Yoga Stunde erwartet

Wie auch alle anderen Yogastunden startet Yin Yoga mit einer Anfangsmeditation zum Ankommen. Anschließend werden die Körperhaltungen durchgeführt. Beim Asana Teil bewegst du dich im Gegensatz zu anderen Yogaklassen sehr langsam und gehst in eine tiefe Dehnung. Der Großteil aller Asanas im Yin Yoga sind dabei im Liegen oder Sitzen. Die Stunde wird abschließend mit einer Endentspannung (Shavasana) beendet.

Wichtig bei jeder Yogastunde ist, dass Du Dich niemals mit anderen vergleichst. Jeder Körper hat andere anatomische Voraussetzungen, welche Deine Beweglichkeit und Flexibilität beeinflussen.

Wirkung und Ziel von Yin Yoga

Unser Alltag ist zunehmend von Beschleunigung und Stress geprägt. So viele Menschen versuchen mühevoll dieser Geschwindigkeit standzuhalten. Diese zehrt jedoch stark an unserer Energie, was uns oft müde und ausgelaugt fühlen lässt. Einige sehnen sich nach mehr Ruhe, innerer Ruhe und vor allem auch nach mehr Energie für den Alltag. Yin Yoga setzt an dieser Stelle an und sorgt wieder für mehr Achtsamkeit, Entschleunigung und Tiefenentspannung. Das Ziel ist schlicht und einfach die Lebensenergie zum Fließen zu bringen und das spirituelle Erwachen zu fördern.

Das lange halten der Positionen kann sich außerdem auf andere Lebensbereiche übertragen: Wir neigen dazu immer schnellstmöglich von A nach B zu gelangen. Schneller – Höher-Weiter. Auch beim Yin-Yoga hast Du vermutlich anfangs den Drang eine Haltung schon früher zu lösen und in die nächste zu kommen. Die Überwindung die Position jedoch einfach mal nicht zu lösen und weiter in der Dehnung zu verweilen, schult deine innere Stimme. So  kannst Du lernen Dir die Hektik auch in ganz alltäglichen Dingen zu nehmen. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig auf deine Grenzen zu achten. Bei wirklichem Schmerz solltest du die Position lockern. Solange Dein Körper aber in eine Öffnung kommt, kannst du weiter in die Haltung kommen.

Yin Yoga hat zudem natürlich auch zahlreiche körperliche Vorteile:

Durch die lange Haltedauer der einzelnen Positionen reicht die Wirkung bis in die tiefliegenden Bindegewebsschichten (Faszien). Verklebte Faszien werden auseinandergezogen, gedehnt und gelöst. Dies führt dazu, dass

  • sich Deine Beweglichkeit und Flexibilität verbessert,
  • Verspannungen und Schmerzen gelindert werden,
  • die Leistungsfähigkeit seigt,
  • und die Regeneration beschleunigt wird.

Für wen ist Yin Yoga geeignet

Grundsätzlich können alle Level Yin Yoga praktizieren! Durch die langsame Bewegung und eher einfachen Haltungen bietet sich Yin Yoga vor allem auch für Anfänger an. Als Anfänger ist es jedoch wichtig, Dich erst an Deine Grenzen heranzutasten. Es kann durchaus sehr anstrengend und ungewohnt sein, über mehrere Minuten in einer Haltung zu verweilen. Wenn Du eine Asana zu Beginn noch nicht so lange halten kannst, versuche Dich einfach von Mal zu Mal zu steigern.  

Yin Yoga nicht nur ein toller Ausgleich zum Alltag, sondern auch zu anderen Yoga-Stilen wie Hatha Yoga oder Vinyasa Yoga oder zu intensiven Sportarten.

4 einfache Yin Yoga Übungen für Deinen Alltag

Sphinx (Ardha Bhujangsasana)

Starte in Bauchlage. Versuche deine Ellenbogen jetzt unterhalb der Schultern zu positionieren und lege deine Unterarme auf der Matte ab. Deine Beine sind liegen bis zum Schambein ganz auf der Matte ab. Versuche deinen Oberkörper etwas aufzurichten und die Brust nach vorne zu schieben.

Asana Sphinx

Schusterhaltung (Baddha Konasana)

Nimm eine aufrechte Sitzposition ein und bringe die Fußsohlen aneinander. Beim Yin Yoga darfst du deinen Rücken runden. Schiebe dafür gerne deine Füße ein Stück weiter nach vorne.

Asana - Schusterhaltung

Sitzende Vorbeuge (Paschimottanasana)

Nimm eine aufrechte Sitzposition ein und strecke die Beine lange vor dir aus. Eventuell ist es für Dich angenehmer eine kleine Erhöhung (gefaltete Decke) unter das Gesäß zu bringen. Ziehe die Füße und Zehen zu dir ran und beuge dich dann nach vorn. Auch hier darfst du deinen Rücken runden und den Kopf hängen lassen.

Yin Yoga - Sitzende Vorbeuge

Drache (Adhomukha Anjaneyasana)

Vom Vierfüßlerstand ausgehend bringe ein Bein nach vorne zwischen die Hände. Versetze das hintere Knie nun etwas nach hinten und lege die Zehen auf der Matte ab. Versuche jetzt deine Becken nach unten sinken zu lassen und spüre die Dehnung im Hüftbeuger.

Yin Yoga - Drache

Fazit

Yin Yoga ist zwar bewegungstechnisch ein ruhiger und langsamer Yogastil, bewirkt aber körperlich und psychisch dafür umso mehr. Wenn Du also das Gefühl hast, Du solltest in deinem Alltag mal auf die Pausentaste drücken und das Gas rausnehmen, dann könnte eine Yin Yoga Stunde genau das richtige für Dich sein! Yin Yoga kann eine enorme Wirkung auf die Psyche haben. Du lernst Loszulassen und gibst Deinen Emotionen mehr Raum, was Dir dabei hilft, den Geist zu beruhigen.

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Über den Autor

Lisa Hengeler
Yogalehrererin & Autorin bei PuzzleYourMind

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