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Negative Glaubenssätze: Erkennen, verstehen, loslassen

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Negative Glaubenssätze: Erkennen, verstehen & loslassen

Selbstwahrnehmung und persönliche Entwicklung sind eng mit unseren Glaubenssätzen verbunden. Doch während einige davon uns stärken und motivieren, können andere uns stark einschränken. In diesem Blogbeitrag erkunden wir die Welt der negativen Glaubenssätze: Du erfährst, wie sie entstehen, welche Auswirkungen sie auf dein Leben haben und vor allem, wie du sie erkennen, verstehen und letztendlich loslassen kannst.

Was sind Negative Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind der Motor unseres Lebens. Der Motor ist nicht das Auto, aber er hat einen riesigen Einfluss darauf, wie bzw. ob das Auto vorankommt. So sind auch wir selbst nicht unsere Glaubenssätze, aber sie beeinflussen, was wir tun oder nicht tun, wie wir Dinge bewerten und wie wir uns entwickeln.

Der Motor ist nichts, was man beim Auto direkt wahrnimmt. Selbst wenn wir die Motorhaube öffnen, haben wir nur eine ungefähre Ahnung, wie dieser Motor aussieht: Wir sehen seine Form, das Äußere – aber wir sind weit davon entfernt zu erkennen, was diesen Motor in seinem Innersten antreibt.

Genauso ist es mit Glaubenssätzen. Einige sind eher hilfreich, stärkend und motivierend und sorgen für einen liebevollen Umgang mit uns und unseren Herausforderungen. Andere sind eher kontraproduktiv, limitierend, schadhaft und sogar ungesund.

Auswirkungen von Negativen Glaubenssätzen

Am deutlichsten erkennbar ist die Wirkung der Glaubenssätze an unserem eigenen Selbstbild. Verschiedene Punkte, die Du über Dich glaubst, bewusst und unbewusst, formen Dein Selbstbild. Sie beeinflussen dadurch Deinen Selbstwert, Deine Bewertung über Dich selbst und Dein Selbstvertrauen. All diese Faktoren spiegeln sich in Deinem Verhalten wider.

KURZGESAGT: Ob Du etwas machst, wie Du dich entscheidest und was Du machst, hängt stark von Deinen Glaubenssätzen ab. Einige Glaubenssätze betreffen Dich selbst, andere betreffen Deinen Blick auf andere Menschen oder die Welt.

Schwierig wird es, wenn Deine Glaubenssätze versuchen, Dich zu limitieren.

Stell dir vor, Du glaubst tief in Dir, dass Du nicht gut genug bist, um eine Beförderung im Job zu bekommen. Dieser Glaubenssatz erschwert es Dir, den Mut aufzubringen, Dich um die Position zu bewerben, die Du wirklich verdienst.

In Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen könnten negative Glaubenssätze dazu führen, dass Du Dich selbst isolierst oder Dich in Beziehungen wiederfindest, die Dir nicht guttun. Du könntest glauben, dass Du nicht liebenswert bist. Deine Art und Weise, wie Du anderen Menschen begegnest, verändert sich dadurch. Auch, wie Du von ihnen behandelt wirst.

Beruflich gesehen können negative Glaubenssätze Deine Entwicklung behindern, indem sie Dich davon abhalten, Risiken einzugehen oder neue Möglichkeiten zu ergreifen. Glaubst Du vielleicht, Du bist nicht kreativ genug, neue Ideen einzubringen? Damit hinderst Du Dich selbst daran, in Deinem Beruf wirklich erfolgreich zu sein.

Ursachen für Negative Glaubenssätze

Um ein klares Bild zu bekommen, müssen wir herausfinden, woher sie kommen.

  • Was wurde uns durch unsere Eltern vermittelt? 
  • Was wurde uns vorgelebt und was haben sie uns gesagt? 
  • Welche Gedanken haben sie uns aktiv mitgegeben?

Ob Eltern, andere Erziehungsberechtigte oder LehrerInnen – sie alle vermittelten uns eine Idee, wie diese Welt zu sein hat. Freundschaften, Partnerschaften und die Kultur, in der wir aufwachsen, prägen uns. Traditionen, überlieferte Vorstellung und auch die Werbung zeigen uns jeden Tag, wie wir leben sollten und behandeln verschiedene Themen:

  • Was ist ein gutes Leben?
  • Was macht uns liebenswert?
  • Wie sollte man als Mann/Frau sein?
  • Was bedeutet sexy sein?
  • Was bedeutet Selbstbewusstsein?

Es sind nicht nur die Eltern, sondern alle äußeren Einflüsse, denen wir ausgesetzt sind, die uns beeinflussen. Schritt für Schritt werden Glaubenssätze zu einer inneren Überzeugung. Etwas, was wir selbst anfangen zu glauben und fühlen. „Ich bin nicht genug, ich bin nicht liebenswert, ich bin handwerklich nicht begabt…“ Eine Zeit lang wurde es Dir immer wieder eingeredet. Doch nun ist da keiner mehr, der Dir das sagt. Weder Deine Eltern, Deine Freunde, noch Dein Nachbar. Nun ist es zu Deiner eigenen Überzeugung geworden.

Beispiele für Negative Glaubenssätze

Hast Du Dir schonmal Gedanken darüber gemacht, welche Glaubenssätze Dich limitieren?

Oft wurzeln negative Glaubenssätze in frühkindlichen Erfahrungen oder Erziehungsmustern und können uns ein Leben lang begleiten, wenn wir nicht bewusst daran arbeiten, sie zu überwinden.

Hier sind typische Beispiele, die wir in unserem Alltag immer wieder hören:

Allgemeine negative Glaubenssätze

  • “Ich bin nicht gut genug.”
  • “Ich werde nie erfolgreich sein, egal wie sehr ich mich anstrenge.”
  • “Ich kann anderen Menschen nicht vertrauen, sie werden mich immer enttäuschen.”
  • “Ich bin es nicht wert, Liebe und Zuneigung zu empfangen.”
  • “Ich bin immer der Versager, egal was ich tue.”
  • “Ich werde niemals genug Geld verdienen, um glücklich zu sein.”
  • “Ich bin nicht schön genug, um geliebt zu werden.”
  • “Ich habe kein Glück im Leben, alles geht immer schief.”
  • “Ich bin zu alt/jung, um meine Träume zu verwirklichen.”
  • “Ich werde nie schlank/genug sein, um mich wohl in meinem Körper zu fühlen.”

Negative Glaubenssätze aus der Kindheit

  • “Sei still und pass Dich an.”
  • “Du bist nicht klug genug, um das zu verstehen.”
  • “Wir können uns keine teuren Dinge leisten, Geld ist immer knapp.”
  • “Andere sind wichtiger als Du, stell Deine Bedürfnisse zurück.”
  • “Wenn Du nicht gewinnst, bist Du ein Verlierer.”
  • “Mädchen/Jungen weinen nicht, sei stark.”
  • “Du bist immer so tollpatschig, Du machst alles kaputt.”
  • “Wenn Du nicht artig bist, bekommst Du keine Liebe.”
  • “Du wirst es nie weit bringen, das ist nichts für Dich.”
  • “Du musst perfekt sein, um geliebt zu werden.”

Wenn Du Deine Glaubenssätze identifizierst und durch positive Überzeugungen ersetzt, kannst Du Deinem Leben ein Upgrade verschaffen.

Wir erklären Dir ganz genau, wie Du das hinkriegst.

3 hilfreiche Schritte zum Umgang mit Negativen Glaubenssätzen

„Stimmt alles, was ich denke?“ „Was finde ich glaubwürdig, was nicht?“

Wenn Du mit dieser Ehrlichkeit an die innere Arbeit rangehst, schraubst Du Deinen Motor auf und zerlegst ihn in verschiedene Einzelteile. Dafür verwendest Du die Werkzeuge, die Du zur Verfügung hast.

Um auf noch tiefere Ebenen zu kommen, kannst Du Dir ein zusätzliches Werkzeug zur Unterstützung holen. Externe Hilfe in Form einer Therapie oder eines Coachings können Dich hierbei begleiten und Dir einen neuen Blickwinkel verschaffen.

Unsere Psyche ist keine Festplatte, die wir mit einem neuen Ordner überschreiben können, deshalb reicht oft das Kratzen an der Oberfläche nicht aus. Ein Mantra, das schön klingt, Du aber nicht aus Überzeugung sagst, wird keine Wirkung erzielen. Unsere Psyche muss den alten Glaubenssatz wirklich gehen lassen und überzeugt davon sein, dass der Neue stimmt.

Negative Glaubenssätze erkennen, verstehen und loslassen

Schritt 1: BEWUSSTWERDUNG

Wenn Dir einige Deiner negativen und hinderlichen Glaubenssätze auffallen, mach Dir bewusst, dass Du schon einen riesigen Schritt in Richtung Veränderung gemacht hast.

Denn die meisten Glaubenssätze wirken unbewusst. Viele halten wir sogar für richtig und kommen gar nicht auf die Idee, an ihnen arbeiten zu wollen.

Schritt 2: IDENTIFIZIERUNG

Versuche Dir als nächstes über folgende Punkte bewusst zu werden:

  • Seit wann ist dieser Glaubenssatz in Dir?
  • Wie ist er entstanden?
  • Durch welche Personen wurde er Dir vermittelt?
  • Was hat dazu beigetragen, dass Du längere Zeit damit gelebt hast?

Schritt 3: AKZEPTANZ – LOSLASSEN

Wenn Dir auffällt, dass andere Menschen daran einen Anteil hatten, mache Dir bewusst, dass diese Menschen Dir nichts Böses wollten.

Vermutlich hatten Sie sogar etwas Gutes im Sinn, z.B. Dich zu motivieren oder Deinen Lebensweg zu erleichtern.

Andere Menschen leisteten vermutlich einen Beitrag zur Entstehung Deiner negativen Glaubenssätze. Wenn Dir das bewusst wird, ist es wichtig, hier Akzeptanz zu üben. Möglicherweise hatten sie gute Absichten, selbst wenn ihre Worte oder Taten negativ auf Dich wirkten.

So formulierst Du Glaubenssätze um:

Beispiel:

Von: “Ich werde nie erfolgreich sein, weil ich nicht genug Talent habe.”

Zu: “Jeder Erfolg erfordert Anstrengung und Hingabe, und ich bin bereit, alles zu tun, um meine Ziele zu erreichen.”

Es ist oft nachhaltiger, die Glaubenssätze nicht sofort radikal zu verändern, um sich Zeit zu geben, sich allmählich an die neuen Gedanken zu gewöhnen. Positive Überzeugungen müssen sich verfestigen.

Abschließend könntest Du Deinen Glaubenssatz so umformulieren:

Von: “Ich werde nie erfolgreich sein.”

Zu: “Erfolg ist eine Reise, und ich bin auf meinem Weg dorthin.” 

Es gibt kein Richtig oder Falsch. Entscheidend ist immer, dass im neuen Glaubenssatz gleich etwas steckt, das man glaubt. Das erleichtert die Brücke zu einem neuen Denken, Wahrnehmen und Erleben und anschließend zu dem neuen, gewünschten Verhalten.

Fazit

Ohne Motor kann man mit einem Auto wenig anfangen. Aus diesem Grund lohnt es sich sehr, einige Deiner Glaubenssätze, vor allem die belastenden und limitierenden, bewusst zu erkennen. Um ein besseres Verständnis zu erlangen, was für Glaubenssätze es sind, ist es wichtig, die Zeit und Energie mit den geeigneten Werkzeugen zu investieren. Dieser Prozess führt schließlich zu einer nachhaltigen Veränderung. Ein ehrlicher Umgang mit sich selbst und die Bereitschaft, nachhaltig etwas für sich selbst zu tun, sind unumgänglich. Es erfordert Mut und Selbstreflexion, sich diesen negativen Glaubenssätzen zu stellen und aktiv an ihrer Veränderung zu arbeiten. Aber das Tolle ist: Diese Entwicklung ermöglicht es Dir, Dein Leben in eine ganz andere, neue und bessere Richtung zu lenken.

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