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Bewusstseinsebenen nach David R. Hawkins: Die Skala zur Erleuchtung

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Bewusstseinsebenen nach David R. Hawkins: Die Skala zur Erleuchtung

Dr. David Ramon Hawkins sammelte aus seiner langjährigen Praxis als Psychiater wichtige spirituelle Erfahrungen und erschuf so das Modell der Ebenen des Bewusstseins. Dieses hierarchisiert verschiedene emotionale Zustände und erklärt somit unsere Reaktionen auf den verschiedenen Bewusstseinsebenen. Klingt kompliziert? Dann lies weiter und erfahre alles über Hawkins Modell und wie es dir bei deiner persönlichen Entwicklung helfen kann.

Das Modell der Bewusstseinsebenen

Das Modell der Bewusstseinsebenen nach Dr. David R. Hawkins stellt die verschiedenen Stufen des menschlichen Bewusstseins dar und basiert auf einer Skala von 1 – 1000, wobei jeder Zahl ein eigener Bewusstseinszustand zugeordnet ist. Ein Bewusstseinszustand ist der Zustand, in der sich eine Person zwischen vollständiger Wachheit bis zur Bewusstlosigkeit befindet. Er zeigt den Grad des Bewusstseins und des Erlebens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dieser Zustand wird von Faktoren wie beispielsweise Schlaf, Meditation oder Wachheit beeinflusst. Unser Bewusstseinszustand entscheidet darüber, was wir erleben und wie wir es erleben und beeinflusst maßgeblich die Wahrnehmung unserer Umwelt. Die Bewusstseinsebenen nach Hawkins unterteilen anhand der Skala die Stufen unserer Bewusstseinsentwicklung. Ein Verständnis über diese Bewusstseinsstufen hilft uns dabei verschiedene Aspekte unseres persönlichen Wachstums zu verstehen.

Die Bewusstseinsebenen im Überblick (Von 1-1000)

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Scham (1-20)

In dieser Stufe dominieren die negativen Emotionen und es herrscht eine Trennung und Begrenzung unseres Denkens. Menschen in dieser Bewusstseinsebene fühlen sich oft als würden sie nicht mehr weiter kommen, gefangen in Negativität und Selbstverachtung.

Schuld (30)

Hier herrscht meist ein Gefühl von Opfermentalität. Starke Schuldgefühle überwiegen andere Emotionen und hindern das Ausschöpfen unserer Potenziale. Der Fokus liegt auf Vergangenem und nicht im gegenwärtigen Moment.

Hoffnungslosigkeit / Apathie (50)

Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Apathie – Zustände, die uns immer noch stark an der Selbstentwicklung hindern. An dieser Stelle ist es wichtig uns immer wieder neu zu motivieren und uns selbst wieder „nach oben zu bringen“.

Trauer (75)

Trauer wird uns im Laufe des Lebens immer wieder begegnen, nur dürfen wir nicht darin versinken. Häufig bestehen in dieser Bewusstseinsebene Glaubenssätze wie „Das Leben ist traurig und enttäuschend“  und es kommt zu Bedauern und Kummer. 

Angst (100)

Angst ist ein großes Hindernis, das uns beim Erreichen unserer Ziele im Weg steht. In dieser Stufe dominieren Zweifel, Sorgen und der Fokus auf die Schwächen.

Verlangen/Begierde (125)

Die Merkmale dieser Bewusstseinsstufe sind Begehren, Frust, Gier und Sucht. Menschen in dieser Ebene sind nie zufrieden und streben nach immer mehr. Hier wird die Wertschätzung für das, was bereits da ist vernachlässigt und es mangelt an Dankbarkeit.

Ärger / Wut (150)

Jegliche Wut ist ein Ausdruck von Angst, doch die Wurzeln des Zorns werden oft überschattet und sind für die betroffene Person nicht sichtbar. In dieser Bewusstseinsstufe neigen viele dazu das Leben als Kampf zu sehen und bedienen sich an Rache und Trotz.

Stolz (175)

Stolz und Hochmut verhindert, dass wir von anderen lernen können und wollen – denn wir selbst können es ja besser. In dieser Bewusstseinsebene geht es um Überlegenheit und Siegesgefühle.

Bewusstseinssprung vom unbewussten EGO­ zum bewussten SELBST  

Mut (200)

An diesem Punkt, auf dieser Bewusstseinsebene beginnen wir positive Emotionen und Veränderungen endlich zu zulassen und zu erweitern. Mit Mut, Stärke und Integrität können wir über uns hinauswachsen und erkennen, was alles möglich ist. Wir überwinden unsere Ängste und schauen voller Zuversicht auf die Herausforderungen die kommen.

Neutralität (250)

Neutralität bietet uns den Abstand, den wir brauchen, um urteilsfrei und ohne emotionale Bindung bestimmte Situationen zu betrachten. Um dies zu erreichen, müssen wir es schaffen in unangenehmen oder schwierigen Situationen einen gewissen Abstand und Raum zu schaffen und letztendlich der Beobachter unserer Selbst zu werden.

Bereitschaft / Bereitwilligkeit (310)

Menschen auf dieser Bewusstseinsstufe begegnen den Situationen ihres Lebens mit Zuversicht und Hoffnung. Sie sind bereit zu lernen, Engagement aufzubringen und sich weiterzuentwickeln.

Akzeptanz (350)

Akzeptanz bedeutet anzunehmen. Einverstanden sein. Verantwortung zu übernehmen.

Dafür müssen wir lernen dankbar zu sein und loszulassen. Wir müssen unseren Fokus auf unser eigenes Handeln lenken und lernen, dass alles im Leben FÜR uns passiert.

Vernunft (400)

Hier geht es darum zu hinterfragen, kritisch zu denken und seine eigene Meinung zu bilden. Menschen auf dieser Bewusstseinsstufe versuchen nicht nur nach Harmonie zu streben, sondern die Welt und die Menschen um sich herum zu verstehen. Sie eignen sich neues Wissen an, denken rational und treffen bewusste Entscheidungen.

Liebe (500)

Liebe ist eines der stärksten Gefühle, die ein Mensch erleben kann. Liebe bedeutet Mitgefühl, Liebe bedeutet Vergebung, Liebe bedeutet Dankbarkeit, Liebe bedeutet Zuneigung. Liebe bedeutet das alles und noch so viel mehr.

Freude / Daseinsfreude / „Erwachen“ (540)

In dieser Bewusstseinsebene dominiert das Gefühl von Zufriedenheit, Glück und innerer Gelassenheit. Um diese Freude zu erleben, fokussieren sich die Menschen auf die positiven Dinge im Leben, sie sehen, was alles möglich ist, lassen sich inspirieren, wachsen und spüren tiefe Dankbarkeit für all das.

Frieden (600)

Die Stufe des Friedens wir oft auch als „Erlösung“ beschrieben. Tiefer, innerer Frieden entsteht durch Bewusst-Sein, Gelassenheit, Akzeptanz und Glückseligkeit. Hier gibt es keinen unnötigen Stress und wir leben im Einklang mit unseren Werten.

Erleuchtung (700 – 1000)

Als Erleuchtung wird der höchste Bewusstseinszustand beschrieben, den ein Mensch erreichen kann. Dieser Zustand ist das „Ziel“ der meisten spirituellen Traditionen und Praktiken und wird auch als die Verbindung mit dem Göttlichen beschrieben. Es ist die vollkommene Konzentration, frei von jeglicher Ablenkung und das Verharren in tiefster Ruhe

Wie sich die Bewusstseinsstufen auf unsere Wahrnehmung auswirken

Unser Standpunkt in den jeweiligen Bewusstseinsebenen nach Hawkins beeinflusst unsere Wahrnehmung, unsere Handlungen und unsere Lebensqualität. Wenn wir uns in den unteren Bewusstseinsstufen befinden, spüren wir emotionale Belastung, Angst, Ärger und Scham. Schaffen wir den Sprung in die mittleren bis hohen Bewusstseinsebenen steigert dies auch unser emotionales Wohlbefinden. Je höher wir uns befinden, desto weniger reagieren wir mit stressvollem Verhalten.

Dr. David R. Hawkins beschreibt zur Veranschaulichung folgendes Beispiel:

In der beschriebenen Situation parken wir gerade unser Auto. Kurz darauf fährt das vor uns geparkte Auto beim Rückwärtsfahren in unser Auto und hinterlässt einen großen Schaden. Die Reaktionen der verschiedenen Bewusstseinsebenen klingen dann beispielsweise so:

Scham: „Wie peinlich! Ich bin so ein schlechter Autofahrer. Ich kann nicht einmal ein Auto richtig einparken. Ich bin auch zu nichts nutze!“

Schuld: „Ich habe es kommen sehen. Wie dumm ich nur bin! Ich hätte doch besser einparken können.“

Apathie: „Was soll’s? Solche Dinge passieren mir immer. Wahrscheinlich werde ich sowieso nichts von der Versicherung zurückbekommen. Es lohnt sich nicht, mit dem anderen Autofahrer zu reden. Er wird mich einfach verklagen. Das Leben ist ätzend.“

Wut: „Der verdammte Idiot! Dem werde ich eine Lektion erteilen. Er verdient einen ordentlichen Schlag auf die Nase. Ich werde ihn verklagen, was das Zeug hält, und werde ihn das büßen lassen. Ich koche vor Wut und zittere vor Rage. Ich könnte diesen Bastard umbringen!“

Mut: „Na gut, wir beide sind versichert. Ich notiere alle Daten und erledige das. Ist zwar ärgerlich, doch das kann ich hand – haben. Ich spreche mit dem Fahrer und schaue, dass wir es außergerichtlich regeln.“

Akzeptanz: „Es hätte schlimmer kommen können. Zumindest ist keiner verletzt. Es ist ja sowieso nur Geld. Die Versicherung wird sich darum kümmern. Ich nehme an, dass der andere aufgebracht ist. Das ist nur natürlich. Solche Dinge kann man nicht ändern. Gott sei Dank, dass ich das Universum nicht lenken muss. Das ist doch nur eine kleine Sache.“

In den Bewusstseinsstufen ab 200 entwickeln Menschen leichter gesunde zwischenmenschliche Beziehungen, da Empathie, Toleranz und Kooperation gefördert werden. In den niedrigeren Ebenen können Konflikte und Missverständnisse häufiger auftreten.

In den höheren Ebenen zeigt sich außerdem ein stärkeres Interesse an persönlichem Wachstum und spiritueller Entwicklung. Hier stehen das Erkennen eigener Muster und die Beobachtung der ständig aufkommenden Emotionen und Gedanken im Vordergrund, was letztendlich zu Selbsterkenntnis, Einsicht und Wachstum führt.

Der Weg zu höherem Bewusstsein

Während unseres gesamten Lebens klettern wir die Bewusstseinsleiter auf und ab. Jede einzelne Sprosse bleibt dabei erhalten, denn jedes Verhalten gehört zu unserem Menschsein dazu. Niemand befindet sich auf nur einer einzigen Stufe, denn es wird immer Dinge, Situationen oder Personen geben, die uns „runterziehen“. Wenn wir uns jedoch viel mit uns selbst beschäftigen, reflektieren und achtsamer werden, können wir unsere eigenen „Grundfrequenz“ erhöhen.

Methoden wie regelmäßiges Meditieren, Yoga, Achtsamkeitspraxis oder Selbstreflexion können uns dabei helfen das eigene Bewusstsein zu erweitern und somit die höheren Bewusstseinsebenen anzustreben.

Praktische Anwendung im Alltag

Die Bewusstseinsebenen nachhaltig in seinen Alltag zu integrieren, erfordert ein gewisses Maß an Achtsamkeit und Selbstreflexion. Im Folgenden findest du 5 Schritte, die dir dabei helfen die Ebenen in deinen Alltag zu integrieren:

  1. Zunächst ist es wichtig, dass du dich selbst beobachtest und erkennst in welchen Bewusstseinsebenen du dich aktuell befindest. Gehe achtsam durch den Tag und registriere, wie du dich fühlst, wie du handelst und was du denkst.
  2. Überlege dir, in welchen Lebensbereichen du welche Bewusstseinsebenen erreichen willst. Willst du vielleicht deine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern? Willst du mehr zur Ruhe kommen? Willst du dich persönlich weiterentwickeln? Setzte dir hierfür Ziele.
  3. Stärke deine Achtsamkeit, indem du bestimmte Übungen wie meditieren oder Yoga regelmäßig praktizierst. Im Hier und Jetzt zu leben, hilft dir dabei in höhere Ebenen zu gelangen.
  4. Nimm dir jeden Tag Zeit für eine Selbstreflexion, um dir über dein Leben, deine Werte, deine Prioritäten und Ziele bewusst zu werden. Frage dich gezielt in welcher Bewusstseinsebene du dich nach deiner Beurteilung gerade befindest und was du tun kannst, um in eine Höhere zu kommen.
  5. Hab Geduld. Gib dir Zeit und sei nicht zu streng mit dir. Immer wenn du dich mit dir selbst beschäftigst, machst du einen kleinen Schritt nach vorne.

Fazit

Ein Verständnis für die Bewusstseinsebenen nach David R. Hawkins bietet uns eine Möglichkeit uns weiterzuentwickeln und unsere Interaktionen mit der Welt zu verbessern. Die Ebene spiegeln unsere Gedanken, Handlungen, Emotionen und Wahrnehmungen wider und beeinflussen, was wir erleben und wie wir es erleben. Während unseres gesamten Lebens klettern wir die Bewusstseinsleiter auf und ab, aber jede einzelne Stufe gehört dazu – also hab Geduld.

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