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Samadhi: Die höchste spirituelle Erfahrung

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Samadhi - Die höchste spirituelle Erfahrung

Der Weg des Yoga birgt viele Stufen und am Ende wartet die Erleuchtung – so wird es gelehrt. Doch was heißt Erleuchtung? Was passiert dabei? Wie fühlt sich das an und wie weit bist du davon entfernt? All das und noch viel mehr zum Thema Samadhi erklären wir dir in diesem Blogbeitrag!

Was ist Samadhi?

Der Begriff Samadhi stammt aus den indischen, spirituellen Traditionen, vor allem aus dem Buddhismus und dem Hinduismus. Das Sanskritwort Samadhi bedeutet so viel wie „vereinigen oder zusammenbringen von Bewusstsein“.

Samadhi ist ein Zustand der Erleuchtung oder auch die höchste spirituelle Erfahrung, die ein Mensch erreichen kann. Ein Zustand, indem das Ego gänzlich mit dem „universellen Bewusstsein“ verschmilzt. Samadhi geht über alle Relativität hinaus, es ist die vollkommene Konzentration, frei von jeglicher Ablenkung und das Verharren in tiefster Ruhe. Stell dir vor, dass all deine Gedanken zum Stillstand kommen, du erlebst völlige Ruhe. Du fühlst nur noch Leichtigkeit und frei sein – ohne Vergangenheit, ohne Zukunft. Obwohl Körper und Sinne ruhen bist du wach und klar. Vollständig präsent im Hier und Jetzt. Lebendig. Alles um dich herum verschwimmt aber ist dennoch klar. Du fühlst dich vollständig und Eins mit dem Universum. Weder Denken noch Worte können Samadhi-Erfahrungen beschreiben. Die Grenzen unseres physischen Daseins und unserer Vorstellungskraft lassen es nicht zu. Denn wie beschreibst du ein Gefühl, dass kaum einer zuvor gefühlt hat?

Im bekannten Yoga-Sutra nach Patanjali ist Samadhi als der achte und letzte Schritt des achtgliedrigen Pfades gekennzeichnet. Die acht Wege des Yoga sind in sich verschlungen und bärgen verschiedene Hindernisse, die es zu bewältigen gilt. Es ist ein Weg des ständigen Übens – Selbstreflexion, eigene Muster erkennen und ändern, im reinen Leben, bei sich selbst bleiben. Die eigenen Gedanken haben eine unglaubliche Macht und bestimmen, wie wir unser Leben leben. Um Samadhi zu erlangen, musst du immer wieder zu diesem Weg zurückfinden. Regelmäßige Yogapraxis und Meditation helfen dir maßgeblich dabei, Samadhi näher zu kommen und bringen dir Ruhe und das bloße Sein in deinen Alltag zurück. 

Warum ist Samadhi in der Spiritualität wichtig?

  • Erleuchtung und Befreiung: Die Samadhi-Erfahrung ist die höchste spirituelle Erfahrung, die ein Mensch erreichen kann. Sie wird als erheblich für die Befreiung von den Grenzen des irdischen Lebens betrachtet. Sie zeigt uns, wer wir ohne unsere Gedanken und ohne unser Ego sind. Unser reines Sein.
  • Leiden überwinden: Der Zustand von tiefer Ruhe und innerem Frieden trägt dazu bei, Stress, negative Emotionen und Leid zu überwinden. Er bringt neue Perspektiven auf die Herausforderungen des Lebens mit sich.
  • Erweiterung des Bewusstseins: Wenn du Samadhi erreichst, wird dein Bewusstsein über die begrenzten Alltagserfahrungen hinaus erweitert. Menschen, die diese Erfahrung machen, berichten oft von einem Gefühl der Einheit mit allem, was existiert und einer tiefen Erkenntnis über die Natur der Realität.
  • Spirituelle Entwicklung: Samadhi ist mehr oder weniger das Ziel der spirituellen Praxis. Es stellt einen höheren Zustand der Meditation dar und fördert die spirituelle Entwicklung und die Verbindung zu sich selbst.
  • Selbsttransformation: Die Erfahrung von Erleuchtung bewirkt tiefergehende Veränderungen an der eigenen Persönlichkeit. Du erkennst Muster und negative Gewohnheiten, steigerst dein Mitgefühl und wirst ausgeglichener. Du lebst bewusster.
  • Verbindung mit dem Göttlichen: Samadhi wird in verschiedenen spirituellen Traditionen als direkte Verbindung mit dem Göttlichen, mit dem Kosmos oder auch mit einer höheren Realität gesehen.

Arten von Samadhi

Verschiedene Lehren, häufig aus der Meditation, beschrieben verschiedene Stufen von Samadhi:

Die beiden Hauptarten sind das Savikalpa und das Nirvikalpa Samadhi. Das Savikalpa Samadhi könnte als „kleines“ Samadhi bezeichnet werden und auch hier gibt es weitere Abstufungen. Savikalpa beschreibt sozusagen eine Samadhi-Erfahrung, bei welcher dennoch ein gewisses Bewusstsein der Trennung besteht. Im Savikalpa Samadhi sind Gedanken, Gefühle und Ideen weiterhin da, jedoch können sie dich nicht mehr berühren.

Beim Eintreten von Nirvikalpa Samdhi tritt ein Zustand der vollkommenen Einheit, ohne jegliches Unterscheidungsvermögen auf. Hier gibt es einzig und allein tiefste Ruhe, Frieden und Glückseligkeit. Keine Gedanken, keine Gefühle, keine äußere Welt. Es ist das höchste Samadhi, das die meisten spirituellen Meister erreichen können. Sie verharren in diesem Zustand für einige Zeit und kommen anschließend wieder zurück.

Es gibt sogar einen Zustand jenseits des Nirvikalpa Samadhis. Im Sahaja Samadhi befindest du dich im höchsten Bewusstsein und kannst gleichzeitig den Tätigkeiten in der „normalen“ Welt nachgehen. Es beschreibt quasi einen Dauerzustand des Nirvikalpa Samadhis, du lebst ein völlig irdisches Leben aber dein Herz strahlt vor Erleuchtung.

Je nach spiritueller Lehre oder Kultur, werden Samadhis und deren Interpretationen individuell beschrieben. Dennoch gilt als oberstes Ziel, die Einheit mit dem Universum und die Verbindung zu seinem höchsten Selbst zu erfahren.

Die Erfahrung von Samadhi

Ruhe und Frieden finden:

Durch eine Samadhi-Erfahrung kehrt tiefgreifende Ruhe und innerer Frieden in dir ein. Jeglicher Stress und Angst verblasst, es bleibt ein Zustand der Glückseligkeit.

Besondere Bewusstseinszustände:

In einem Samadhi Zustand treten außergewöhnliche Bewusstseinszustände auf, die über gewöhnliche Alltagserfahrungen hinausgehen. Intensive Gefühle von Verbundenheit und Glück treten ein.

Leiden überwinden (loslassen):

Samadhi verleiht neue Perspektiven auf negative Gedanken und Leid. Durch eine solche Erfahrung kann Leid einfacher als vorübergehend oder auch als relativ betrachtet werden.

Einheit mit allem spüren:

Eine der erstaunlichsten Aspekte von Samadhi ist das Gefühl der Einheit mit allem, was existiert. In diesem Zustand verschwinden die Grenzen zwischen Selbst und Welt.

Praktische Übungen für Samadhi

Samadhi erreichen nur wenige Menschen. Der Zustand kann kaum durch ein paar “einfache” Übungen erreicht werden, allerdings gibt es verschiedene Elemente und Praktiken auf dem spirituellen Weg, um Samadhi näher zu kommen. Natürlich spielt neben diesen Übungen noch viel mehr eine Rolle, lese dir hierfür gerne auch unseren separaten Artikel „Der achtgliedrige Pfad des Yoga“ durch.

Meditation und Atembeobachtung

Um eine Grundlage zu schaffen, auf der du aufbauen kannst, solltest du regelmäßig meditieren. Durch Mediation kannst du eine stärkere Verbindung zu dir selbst aufbauen, du wirst Achtsamer und spürst nach und nach ein bestehendes Gefühl der Zufriedenheit.

Eine gängige Übung ist dabei die Konzentration auf die Atmung. Durch achtsames Atmen bringst du deine Gedanken zur Ruhe und bereitest dich somit auf höhere Bewusstseinszustände vor.

Nutzung von Bildern und Wörtern

Wenn du eine regelmäßige Meditationspraxis in deinen Alltag integriert hast, versuche nach und nach ein Objekt der Konzentration zu finden. Das heißt, du findest für dich ein Symbol, ein Bild, ein Wort, ein Mantra, ein Körperteil oder auch deinen Atem, auf welches oder welchen du dich während der Meditation fokussierst. Dieses Objekt der Konzentration sollte immer gleich bleiben, denn so kannst du deinen Geist in tiefere meditative Zustände führen.

Schritt für Schritt zum Überbewusstsein

Es gibt keine „Samadhi Meditations Anleitung“. Es gibt keine Übung, die dir Samadhi verspricht. Das einzige, was du tun kannst, ist Geduld und Ausdauer zu beweisen. Schritt für Schritt in tiefere meditative Zustände zu kommen, bewusst zu leben und irgendwann den Zustand völliger Einheit zu erreichen.

Fazit

Samadhi ist ein Zustand den wir mit unserer Yoga- oder auch Meditationspraxis anstreben. Spirituell wird oft das Wort Erleuchtung verwendet, jedoch gibt es einige Stufen, die vorher kommen. Um Samadhi zu erreichen, gilt es, sich Schritt für Schritt und Stufe für Stufe nach oben zu “arbeiten” und dabei immer ganz bei sich selbst zu bleiben.

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