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Das Ego erkennen und verstehen

Ego Identifikation - Dein Ego erkennen und verstehen

Das Ego erkennen und verstehen

Identifikation mit dem EGO

Das Wort „EGO“ wurde in der Vergangenheit emotional aufgeladen und wird auch von der heutigen Gesellschaft meist negativ behaftet. Eine Vielzahl von Menschen assoziiert diesen Begriff mit dem Ausdruck „egoistisch“ und dem damit verbundenen Verhalten eines Menschen. Dabei verfügt jeder Mensch über ein EGO. Es ist ein rein illusionäres Produkt des eigenen Verstandes – ein Selbstbild, welches sich im Laufe des Lebens entwickelt hat und mit welchem Du Dich meist unbewusst stark identifizierst. Man könnte es auch als die harte, oberflächliche Schale Deiner Persönlichkeit bezeichnen.

Identifikation (von lat. idem: „derselbe“, facere: „machen“) meint wörtlich so viel wie  „gleichsetzen“. Das bedeutet, dass Du jenes Bild, das Du von Deiner eigenen Person hast, mit der Realität gleichsetzt.

Doch wie genau wirkt sich dieses Selbstbild auf Dich und Dein Leben aus? Welchen Einfluss hat es auf Deine Entscheidungen, die Du tagtäglich triffst? Wie entwickelt es sich? Was ist seine Aufgabe? Warum leiden Menschen so oft unter Ihrem EGO und wie kannst Du dich davon lösen?

Wie entwickelt sich das Ego?

Unser EGO entwickelt sich bereits unbewusst im frühen Kindesaltert. Wir übernehmen Vorstellungen und Urteile über unser Umfeld und uns selbst, entwickeln diese weiter und akzeptieren sie als Wirklichkeit. Letztendlich identifizieren wir uns mit diesen Vorstellungen. Unser Verstand dient nicht mehr nur als Werkzeug, um äußere Reize mithilfe unserer Sinne zu verarbeiten, sondern entwickelt darüber hinaus ein Langzeitgedächtnis, durch welches ein statisches Selbstbild entsteht.

Jeder von uns wird ohne EGO geboren. In diesem Zustand leben wir bewusst und agieren vollständig und ausschließlich im Hier und Jetzt – wir schwelgen weder in vergangenen Erinnerungen, noch in den potentiellen Sorgen von Morgen. Wir haben kein genaues Bild davon, „Wer“ oder „Was“ wir eigentlich sind und machen uns ebenfalls keine Gedanken über diesen Sachverhalt. Als Kleinkind habe ich immer in der dritten Person von mir selbst gesprochen, also zum Beispiel. „Nico geht jetzt“ anstatt „Ich gehe jetzt“.

Im Laufe der Entwicklung, geprägt durch soziale und gesellschaftliche Einflüsse, entwickeln wir allmählich ein Selbstbild: „Ich bin Nico, ich bin in der 3. Klasse, ich bin gut in Mathe und schlecht in Deutsch.“ Durchforste Dein Gedächtnis und Du wirst feststellen, dass Deine gesamte Innere Welt – und damit auch Dein gesamtes Weltbild – eine Anhäufung an Erinnerungen und diversen Einflüssen ist.

Unser EGO ist von sämtlichen Erinnerungen, Einflüssen, Eindrücken, Bewertungen (Beispielsweise: Schulnoten), Referenzerlebnissen, sozialen und gesellschaftlichen Programmierungen, Deinen Glaubenssätzen (Selbstlimitierungen) und Deiner Erziehung geprägt. Letztere stellt dabei den tiefsten Kern Deiner Persönlichkeit, respektive Deines EGOs dar, weshalb die Konditionierungen Deiner Erziehung auch die tiefgreifendsten sind.

Äußerst problematisch ist, dass Dein Selbstbild in Deiner Wahrnehmung statisch und nicht veränderbar ist. Dabei unterliegen Dein Geist, Dein Körper, wie auch alle anderen Begebenheiten in diesem Universum, einer ständigen und zyklischen Veränderung. Eine statische Selbstwahrnehmung steht dabei im Widerspruch zu Deiner stetigen Entwicklung. Sie hemmt Dich und blockiert einen freien Prozess der Entfaltung.

Wenn Deine Eltern und Lehrer Dir Deine Stärken in Deutsch und Grammatik aufgrund Deiner mangelhaften Rechtschreibung abgesprochen haben, dann war das aus Ihrer subjektiven Wahrnehmung heraus möglicherweise korrekt. Selbst wenn sich dieses Bild aus der Vergangenheit in Dich und Dein Bewusstsein eingebrannt hat, hast Du doch jederzeit die Möglichkeit, Dich selbst eines Besseren zu belehren. Möglicherweise schlummert in Wirklichkeit ein ausdrucksstarker Schriftsteller in Dir, der nur darauf wartet von Dir entdeckt zu werden. Da sich der Glaubenssatz „Ich bin schlecht in Deutsch“ jedoch eingebrannt hat, limitierst Du Dich und Deine Stärken ein Leben lang und stehst Dir damit selbst im Weg.

Jeden Tag aufs Neue lebst Du Dieses Selbst aus der Vergangenheit und setzt Dir damit selbst Grenzen – ein rein illusionäres Gefängnis in welchem Deine Möglichkeiten limitiert sind.

Was Deine Dir Umgebung einredet, entspricht nicht unbedingt der Realität. Kein Mensch kennt Dich selbst so gut, wie Du selbst. Nur Du kannst Dir Deiner Stärken und Schwächen vollkommen bewusst sein, sie akzeptieren oder Dich weiterentwickeln. Du hast jeden Tag die Chance Deine Grenzen zu sprengen und Dich vollkommen neu zu erfinden oder Dein gewohntes „Ich“ weiterzuleben.

 

Wie kann ich EGO-Identifikationen erkennen?

Erkenne den Unterschied:

EGO:

  • „ICH bin dieser Beruf“
  • „ICH bin dieser Titel“
  • „ICH bin unsicher“
  • „ICH bin diese Nationalität“

Realität:

  • ICH übe diesen Beruf aus“
  • „ICH habe diesen Titel erarbeitet“
  • „ICH bin mir diesbezüglich unsicher“
  • „ICH habe die Nationalität”

Durch die Identifikation mit diesen Aussagen baust Du Dir ein falsches Selbstbild auf. Du sagst: „Ich bin ein Superstar, ein Anwalt, ein Looser” und dergleichen mehr, und nimmst diese Glaubenssätze tief in Dir auf, welche Dich in Deinem Denken, Deinem Handeln, Deinen Möglichkeiten und Perspektiven blockieren können.

Stück für Stück bildet sich eine oberflächliche, statische Schale um Dein inneres Wesen – eine Schale, die den Kern Deines Selbst einschränkt oder Dich in ein Verhältnis der Abhängigkeit rückt.  

Denn Dein EGO identifiziert sich nicht nur mit äußeren Einflüssen oder Titeln, Positionen, Berufen und dergleichen mehr, die Du mit Deinem Selbst gleichsetzt. Dein EGO identifiziert sich auch mit all dem, das Du glaubst zu besitzen – Deinem Auto, Deinem Haus, Deinem sozialen Status.

Wenn Du diese scheinbaren Besitztümer einbüßen musst, leidet Dein Selbstwertgefühl aufgrund der Identifikation mit denselben. Kurz gesagt: Identifizierst Du Dich mit Dingen im Außen, machst Du Dich und Deine Zufriedenheit von denselben abhängig.

Extrem-Beispiel: Dein Leben neigt sich dem zu. Dein Traum ist es, Deine letzten Jahre zu nutzen, um die Welt zu bereisen. Um diesen zu verwirklichen, müsstest Du Dein Haus verkaufen. Dein EGO hat sich jahrelang mit diesem Haus identifiziert. Du kannst Dich nicht mehr davon lösen und vereitelst auf diese Weise Deinen langersehnten Traum.

Dieses Beispiel bringt uns zum nächsten Thema:

Das Ego aus evolutionärer Sichtweise

Evolutionär gesehen fungiert Dein EGO als eine Art Schutzschild oder eine Maske, mit dem Dein weicher, innerer Kern und damit auch Deine Schwächen, abgeschirmt oder verdecket werden sollen. Zu Zeiten von Jägern und Sammlern dienten damit verbundene Warnsignale (Ängste) zum Schutz vor Gefahren und der Sicherstellung des Überlebens. Das Ego ist aus dieser evolutionären Perspektive auch dafür verantwortlich, dass Du eher dazu tendierst, unbekannte Situationen zu meiden und Dich in Sicherheit zu wiegen.

In der heutigen Welt gibt es allerdings kaum noch Gefahren, die wirklich lebensbedrohlich sind. Dein EGO hindert Dich dennoch daran Risiken einzugehen, denn das Unbekannte bedeutet Ungewissheit hinsichtlich Deiner Sicherheit. Selbst wenn Du mit einem Sprung ins kalte Wasser über Dich hinaus wachsen könntest, bleibst Du meist auf der sicheren Seite. Anders als beispielsweise die Anatomie des Menschen, hat sich die Funktionsweise des EGOs kaum verändert. In früheren Zeiten bedeutete abweichendes oder riskantes Verhalten auf sich selbst gestellt zu sein, oder einen Ausschluss aus sicheren Gemein- und Gesellschaften. Das EGO diente in vergangenen Zeiten zur Sicherung konformer, angepasster Handlungen, die ein Überleben sicherten. Im heutigen Zeitalter bist Du aufgrund technologischer Fortschritte und vorhandener Infrastruktur praktisch alleine und ohne fremde Hilfe überlebensfähig. Trotzdem haften sehr viele Menschen an fehlerhaften Systemen und Ideologien aufgrund von existenziellen Ängsten fest und haben nicht den Mut, diese zu hinterfragen oder unkonventionelle Wege zu beschreiten.

Das EGO und die Liebe

Wahre Liebe zwischen Dir und einer anderen Person kann nur entstehen, wenn keine Trennung zwischen euch besteht. Das EGO trennt das Bewusstsein zweier Menschen und verursacht die Illusion zweier verschiedener Individuen. Dabei sind wir alle miteinander verbunden, zu einem großen Ganzen in unserem Universum. Alles ist miteinander und ineinander verflochten – alles steht in ständiger Wechselwirkung zueinander und schwingt im Einklang miteinander. Du kannst es selbst erkennen. Blicke einer Person, die Du liebst, in die Augen und Du wirst einen Teil von Dir selbst in diesem Geschöpf erkennen – ganz Egal ob es sich dabei um Deinen treuen Hund, Deine Frau oder Dein Kind handelt. Sobald das Ich aufgelöst wird und zum WIR wird, ist es Liebe. Wahre Liebe ist unendlich und stellt etwas dar, das über das eigene EGO hinausreicht.

Ein Leben ohne Ego

Stell Dir ein Leben vor, indem Du diese Maske von Dir selbst fallen lassen und Dein wahres Ich in voller Authentizität leben könntest – wäre das nicht der Weg zur absoluten und wahren Freiheit?

  • Du müsstest keinen Energieaufwand mehr betreiben, um eine Maskerade aufrecht zu erhalten.
  • Du müsstest keine Unwahrheiten mehr erzählen und könntest in absoluter Ehrlichkeit gegenüber Dir selbst und Deinen Mitmenschen leben.
  • Es bestünden keine Identifikationen mit Konsumgütern, was ein Entkommen aus dem Hamsterrad der finanziellen Verbindlichkeiten zur Folge hätte. Einzig alleine durch Dein EGO kannst Du von äußeren Reizen manipuliert und „versklavt“ werden. Du strampelst jeden Tag noch härter im Hamsterrad um Dir Deinen Konsum zu finanzieren. Dein EGO will immer „mehr“ haben und alleine deshalb wirst Du niemals zufrieden gestellt sein. Würdest Du daraus ausbrechen, hätten sämtliche Marketingstrategien von Konsumgütern keinerlei Wirkung mehr auf Dich.
  • Du hättest die Chance Dein einzigartiges Selbst zu leben und keine Kopie eines anderen Menschen zu sein. Wenn wir uns nicht mit anderen Menschen vergleichen, herrscht Zufriedenheit mit dem, was wir haben und sind.
  • Minimalismus wäre tatsächlich möglich.
  • Wo nichts künstliches aufrecht erhalten werden muss, da muss keine Energie aufgewendet werden. Das bedeutet ohne den dauerhaften Einfluss des EGOs wäre eine deutlich effizientere Lebensweise möglich.
  • Niemand könnte Dir etwas anhaben, da Du keine Angriffsfläche mehr bietest. Wenn Du Dein authentisches Selbst lebst, hast nichts mehr zu verbergen, das an die Oberfläche gelangen und Dich einholen könnte. Wahre Freiheit ist also durch absolute Authentizität möglich.
  • Du könntest Abstand von Menschen nehmen, von denen Du – wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist – ohnehin schon weißt, dass Sie nicht mit Dir auf einer Wellenlänge schwimmen. Du könntest loslassen, woran sich Dein EGO klammert und mit wem Dein EGO sich identifiziert.
  • Deiner persönlichen Entwicklung wären keinerlei Grenzen mehr gesetzt und Du könntest Dich frei entfalten.
  • Wahre Liebe zu Dir selbst, zur Natur, zu Tieren und Deinen Mitmenschen ist möglich.

Das klingt zu schön um wahr zu sein? Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich: Es ist grundsätzlich möglich, sein EGO für kurze Zeit komplett aufzulösen und sozusagen den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Die schlechte Nachricht lautet: Ohne Dich intensiv damit zu beschäftigen, Dein EGO durch Bildung und Selbstreflexion zu verstehen, wirst Du früher oder später wieder in alte Muster zurück fallen. Wir raten Dir daher einen Weg zu wählen, der zwar mehr Disziplin, Zeit und Arbeit erfordert, aber nachhaltig wirkt und Dich langfristig selbst ermächtigt Dein wahres Ich zu leben.

Nachfolgend findest Du alle Möglichkeiten Dein EGO zu durchleuchten und Dich nach und nach davon zu befreien:

Aneignung eines flüssigeren Selbstbildes

Hierbei arbeitest Du daran, Dein gefestigtes Selbstbild zu weiten. Auf diese Weise wird es Dir weniger Schwierigkeiten bereiten, es vollständig zu verändern oder fallen zu lassen.  

Konkret bedeutet das, Dein starres Selbstbild an der einen oder anderen Stelle aufzulockern, und Dich für neue Erfahrungen und Erlebnisse zu öffnen. Beobachte Deine Gedanken distanziert in Achtsamkeit, anstatt unmittelbar auf sie einzugehen. Übe Dich darin, typische Gedankenmuster und Spiralen zu identifizieren.

Verlasse bewusst die Rolle, die Du bisher gespielt hast und so auch Dein damit verbundenes, begrenztes „Spielfeld“.

Hier ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Nehmen wir einmal an, Du bist eine außerordentlich schüchterne Person. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass Dein Umfeld Dich ständig kritisiert und Du im Laufe der Zeit eine gewisse Angst vor Ablehnung entwickelt hast. Um Dir ein flüssigeres Selbstbild anzueignen, musst Du aktiv gegen diese Eigenschaft anarbeiten. Auch wenn Du Dich nicht danach fühlst – verlasse Deine Komfortzone. Auf diese Weise wird Dir nach und nach bewusst werden, dass es an Dir persönlich nichts auszusetzen gibt.

Diese Art des inneren Wachstums und das Verlassen Deiner eigenen Komfortzone, kannst Du auf alle Lebensbereiche anwenden. Du kannst aus Deinem gewohnten Umfeld ausbrechen, Dich neuen Situationen aussetzen, neuen Tätigkeiten, Berufen oder Hobbys nachgehen und vieles mehr. Versuche, dabei so offen wie möglich zu sein und die Möglichkeit für Begebenheiten zuzulassen, die Deinem derzeitigen Selbstbild nicht entsprechen.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – Dein EGO wird sich aktiv dagegen wehren. Es möchte sich nicht verändern. Deshalb liegt es an Dir, die Veränderung herbeizuführen und Dich über Dinge hinwegzusetzen, die Dein EGO zunächst als unangenehm empfindet. Mache Dir diesen inneren Prozess bewusst um Klarheit über Dich selbst zu erlangen und über Dich selbst hinauszuwachsen.

Meditation als Hilfestellung, um das Ego zu durchleuchten

Bei der Meditation liegt die Konzentration voll und ganz auf der Atmung oder einem anderen gewählten Objekt, das zum Fokus der Aufmerksamkeit wird – alles andere rückt so in den Hintergrund. Aufkommende Gedanken werden nur beobachtet, ohne diese zu bewerten oder sich mit ihnen zu identifizieren. Stell Dir dazu einfach einen Fluss vor, vor dem Du sitzt – Deine Gedanken und Emotionen strömen an Dir vorbei. Du entscheidest, auf welcher Welle du reiten möchtest.

Auf diese Weise entsteht eine Distanz zwischen Deinem Bewusstsein und Deinem EGO (Verstand). Letzteres ist verantwortlich für die Entstehung Deiner Gedanken und Emotionen. Diese Unterscheidung hat zur Folge, dass Du Dich nicht mehr mit Deinem EGO identifizierst.

Mit etwas Übung wirst Du dazu in der Lage sein, Dein gesamtes EGO immer mehr zu durchleuchten und immer mehr zu Dir selbst und Deiner wahren Natur zu finden. Das von klein auf erschaffene Selbstbild wird immer dehnbarer, was Dich dazu befähigt, Dich frei zu entfalten und spirituell zu erwachen. Es liegt an Dir, wie gut Du die transzendentalen Erfahrungen in Dein Alltagsbewusstsein integrieren und das Erlernte umsetzen kannst.

Möglicherweise gelingt es Dir letzten Endes, Dich vollständig von Deinem EGO zu verabschieden und einer absoluten Freiheit Raum zu geben: Der sogenannte EGO-Tod.

Der Ego-Tod

Der EGO-Tod scheint paradox. Du zerstörst Dein Ich – zumindest Deine illusionäre Maske (Deine Persona) – und stärkst zugleich Dein Authentisches Ich. Beim EGO-Tod löst Du alles auf, was Du zu SEIN glaubtest. Es ist die Erfahrung, sich von seinem alten Ich zu trennen – das Gefühl die Kontrolle über sich selbst abzugeben und loszulassen. Was übrig bleibt, ist reines Bewusstsein.

Du erlebst das Gefühl von Einheit und Liebe – mit allem und jedem, als Teil eines großen Ganzen (Kollektivbewusstsein, Gott – nenne es wie Du es möchtest), verbunden zu sein. Die geschriebenen Worte sind der Erfahrung nicht wert, weshalb ich an dieser Stelle auch gar nicht versuchen werde dies näher zu erörtern.

Die Erfahrung eines wahrhaftigen EGO-Todes ist grundsätzlich durch die Einnahme von Psychedelika und mithilfe von erfahrenen Mentoren oder Schamanen möglich, wird von uns aber nicht empfohlen – diesen Weg muss jeder Mensch für sich alleine gehen und sollte auch nur beschritten werden, wenn man sich ausreichend aufgeklärt und bereit dazu fühlt.

Self-Shaping

Leider gibt es schwerwiegende Missverständnisse hinsichtlich des Auflösens des EGOs unter dem Einfluss von Psychedelika. Nachdem Du Dein EGO aufgelöst hast, durchlebst Du in der Erfahrung eine Art Wiedergeburt. Unter Einfluss besagter Psychedelika erlebst Du zwar wie es ist gänzlich ohne EGO zu sein, nach Beendigung dieser Erfahrung wirst du aber nicht gänzlich ohne EGO leben. Dein EGO wird sich nach und nach wieder aufbauen und ohne eine kontinuierliche Arbeit an Deinem Selbst, wirst Du früher oder später wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Dieses neue EGO ist jedoch sehr flexibel und spontan. Häufig bist Du frei von limitierenden Glaubenssätzen, einzig und allein schon durch Deinen Mut über Deinen Schatten zu springen und Deinen Ängsten entgegenzutreten. Du wirst eine Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen besitzen, einen besseren Zugang zu Dir selbst haben und leichter alte Gewohnheiten ablegen können. Trotz dieser Offenheit wirst Du in der Lage sein, klare Grenzen hinsichtlich ernstzunehmender Themen zu definieren.

Nach dem EGO-Tod hast Du die Möglichkeit, Dich komplett neu zu erfinden. Du kannst Deine Persönlichkeit durch frische Gewohnheiten, noch nie dagewesene  Einflüsse und Deine bewussten Entscheidungen völlig neu entwerfen (designen) – man spricht dabei auch von ‚Human Designing‘.

Wie eine Schlange kannst Du Dich aus Deiner alten Haut befreien und diese abstreifen. Legst Du Dein altes Selbstbild ab, entwickelst Du Dich zu einer Version von Dir selbst, die Dich erfüllt und in der Du aufgehen kannst.

Wahre Freiheit kann ohne den EGO-Tod nicht stattfinden. Wenn Du Dich von Deinem scheinbaren Selbstbild steuern lässt, wird Dein Leben immer in alten Bahnen, Mustern und Gewohnheiten ablaufen – in der sogenannten Matrix. Versuchst Du die Dinge im Außen zu verändern, anstatt Deiner selbst, wird sich nichts wirklich verändern. Das ganze Universum ruht in Dir – Du bestimmst mit Deinen Gedanken und Deiner Wahrnehmung Dein äußeres Weltbild.

Habe den Mut, Dich loszureißen und Dich von Deinem alten Ich zu verabschieden. Habe den Mut, loszulassen und Dich vom Fluss des Lebens treiben zu lassen – mit allen Erfahrungen und Konfrontationen, die das Leben mit sich bringt. Denn nur so sind Wachstum und Freiheit möglich.

Dein größter Feind bist Du selbst. Das größte Wachstum liegt verborgen im Unbekannten.

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