Allgemein, Meditation, Yoga

Achtsamkeit trainieren – Erhöhe deine Lebensqualität

Achtsamkeit trainieren für ein selbstbestimmtes Leben

Achtsamkeit trainieren: Erhöhe deine Lebensqualität

“Das Leben spielt sich nur im Kopf ab” – sicherlich erscheint Dir diese Redensart vertraut. Sie beschreibt sehr zuverlässig, wie der Mensch in seinen selbstkonstruierten Gedanken und seiner Gefühlswelt lebt. Beim Frühstück kreisen Deine Gedanken um die Arbeit, bei der Arbeit um die Zeit Zuhause und Zuhause wieder um das Frühstück. Der präsente Augenblick wird dabei nie in den Fokus gerückt.

Die Rede ist von Achtsamkeit auch oftmals „Mindfulness” genannt. Das englische Wort „mindful“ wird zu Deutsch mit dem Begriff „aufmerksam“ übersetzt und steht damit stellvertretend für den Kern der Praxis. 

Was beinhaltet eine Achtsamkeits-Praxis? Inwiefern kannst Du davon profitieren, dich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen? Kann Achtsamkeit trainiert werden und wie integrierst Du diese in Deinen Alltag? 

Was versteht man unter Achtsamkeit?

Millionen von Jahre vergingen bis zur leistungsfähigen Entwicklung unseres Denkapparates. Seit jeher sicherte dieser unser Überleben und ermöglichte uns, bis an die Spitze der Evolution empor zu klettern. Ein Handbuch zur Bedienung dieses mächtigen Werkzeuges existiert nicht. Viele Menschen sind mit ihrem eigenen Intellekt überfordert. Gefangen in ihrem selbstkreierten Drama erschaffen sie zahlreiche ihrer Probleme selbst und zerbrechen sich tagtäglich den Kopf. Gäbe es nur eine Möglichkeit den Verstand zur Ruhe kommen zu lassen, eine Möglichkeit Klarheit über aufkommende Gedanken und Gefühle zu erlangen

Diese Möglichkeit gibt es – sie nennt sich Achtsamkeit!

Die wichtigsten Kernaspekte von Achtsamkeit auf einen Blick: 

– Konzentration auf den gegenwärtigen Moment

– Bewusstes Wahrnehmen von aufkommenden Reizen

– Werturteilsfreiheit

Die Achtsamkeitslehre wurzelt in der buddhistischen Tradition. Unter dem Begriff „Mindfulness“ hält sie mittlerweile ebenfalls Einzug in das moderne Feld der westlichen Psychologie.

Achtsamkeit ist eine wertungsfreie Haltung voller Akzeptanz gegenüber unserer Wahrnehmung und unseren Handlungen. Unterteilen lässt sich diese Haltung in zwei verschiedene Formen: Zum einen in die bewusste Konzentration auf ein bestimmtes Objekt, zum anderen in eine fokussierte Wahrnehmung, gepaart mit einem bewussten Im-Moment-Sein und ein Auf-Sich-Wirken-lassen aller Eindrücke. Achtsamkeit ist eine Schulung Deines Bewusstseins.

Durch Achtsamkeitstraining wirst Du zum werturteilsfreien Beobachter. Wer achtsam ist, lässt jede innere und äußere Erfahrung zu. Wer achtsam ist, tut dies ohne jegliche Voreingenommenheit – frisch und offen.

Auf welche Weise erhöht Achtsamkeit Deine Lebensqualität?

Das bewusste und tägliche Praktizieren von Achtsamkeit kann Deine Lebensqualität in vielerlei Hinsicht erhöhen.

In unserem schnelllebigen Alltag wird unser Gehirn dauerhaft mit Reizen überflutet. Soziale Medien, sowie emotionaler und körperlicher Stress verstärken die negativen Auswirkungen dieser Eindrücke. Achtsam zu sein kann Dir dabei helfen, eine Auszeit zu nehmen und zur Ruhe zu kommen. Indem Du Dich aus dem Karussell Deiner Gefühle und belastenden Gedanken befreist, schaffst Du einen freien Raum in Dir. Einen Raum, der Platz für Entspannung und innere Zufriedenheit bietet.

In einem Zustand der fokussierten Wahrnehmung kannst Du Gedanken und Gefühle deutlich erkennen – die Identifizierung mit denselben findet nicht mehr statt. Du bist nicht dieser Gedanke. Du bist ebenso wenig dieses Gefühl. Du bist der Beobachter, der diese Regungen achtsam wahrnimmt. Als Beobachter kannst Du eine gewisse Distanz zu denselben einnehmen. Auf diese Weise kannst Du Abstand von belastenden Emotionen und Gedanken gewinnen. Du nimmst sie achtsam war und kannst Dich von ihnen lösen.

Du beginnst die Welt mit anderen Augen zu erblicken. Unsere Gedanken und Gefühle werden von unserer Wahrnehmung beeinträchtigt. Emotionale Zustände, Bewertungen und Vorurteile trüben unser Weltbild. In einem achtsamen Zustand kannst Du Dich von Deinen Gefühlen distanzieren. Dein Denken wird nicht mehr von denselben beeinflusst. Du bewertest weniger und befreist Dich von voreiligen Schlüssen und Vorurteilen.

Gedanken und Gefühle allein sind weder problematisch, noch gefährlich. Bedenklich sind unbewusst ablaufende Prozesse, die gewohnte und unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Sich dieser Prozesse nicht bewusst zu werden bedeutet ein fremdbestimmtes Dasein – bedingt durch und beeinflusst von externen Reizen.

Achtsamkeit bietet eine Möglichkeit, Dir dieser Prozesse vor Augen zu führen. Dieser Praxis entspring Glück. Achtsamkeit zu praktizieren, bedeutet selbst achtsam zu werden. Im Gegensatz zu den durch äußere Reize bedingte Reaktionen, resultiert dies aber nicht aus Deinem Umfeld. Dieses Glück entspringt Dir selbst.

Achtsamkeit trainieren

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Deine Achtsamkeit zu trainieren. 

Versuche Dich an einigen Achtsamkeitsübungen. Eine tägliche Praxis hilft dabei, diese in einen routinierten Ablauf zu überführen. Verzichte auf störende Einflüsse (wie zum Beispiel Dein Smartphone). Lenke Deine Aufmerksamkeit auf die einzelnen Schritte und kleinen Details der Abläufe. Konzentriere Dich dabei ganz bewusst und ausschließlich auf die Tätigkeit, die Du gerade ausübst. Nimm Dir einen Moment, um in Deinem schnelllebigen Alltag kurz innezuhalten.

Momente, in denen Du Deine Achtsamkeit trainieren kannst sind zum Beispiel:

– Achtsames Essen

– Achtsames Atmen 

– Achtsames Autofahren

– Achtsames Warten 

– Achtsam Dankbarsein 

– Achtsames Laufen 

– Achtsam Sport betreiben 

– Meditation 

– Yoga 

Achtsamkeit im Alltag praktizieren

Dein Leben in vollständiger Achtsamkeit zu verbringen mag im ersten Moment sehr herausfordernd auf dich wirken. Beginne im Kleinen und steigere dich Stück für Stück in der Intensität Deiner Praxis. Zu Anfang könntest Du zum Beispiel damit beginnen, Achtsamkeit in kleine Momente Deines Alltags zu integrieren.

Beginne Deinen Morgen mit einem Achtsamkeitsritual Deiner Wahl. Eine tägliche, routinierte Praxis kann Dir dabei helfen, die Art und Weise Deiner Wahrnehmung zu schulen. Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst auf Deinen ersten Schluck Kaffee. Putze Deine Zähne mit Bedacht. Kaue jeden Bissen Deines Frühstücks genüsslich. Nimm achtsam die Schritte wahr, die Du von Deiner Haustür zurücklegst.

Zu Anfang wirst Du Dich vermutlich häufiger dazu anregen müssen, achtsam zu sein. Schnell gleiten wir aus achtsamen Momenten, zurück in ein Gedankenchaos. Mit der Zeit wird diese Form der Wahrnehmung zu einem gewohnten Ablauf entwickeln. Du bemerkst schneller, wenn du gerade einmal nicht achtsam bist und findest schneller zurück in einen fokussierten Zustand. Alltägliche Herausforderungen und Stresssituationen werden in diesem bewussten Zustand leichter zu bewältigen sein. Ein fokussierter Alltag lässt dich zur Ruhe kommen.

Keine Authentizität ohne Achtsamkeitstraining

Ohne Achtsamkeit trägt dich ein Strom von Gedanken und Gefühle, reißt dich mit und führt dazu, dass Du dich nicht zu 100% selbstbestimmt verhältst, sondern Dein EGO-Verstand deine Handlung bestimmt.

In unserem Alltag üben wir häufig mehrere Tätigkeiten gleichzeitig aus. Überfordert von allen Eindrücken und Sinneswahrnehmungen kapselt sich unser Verstand zur stupiden Ausführung der Tätigkeiten ab – ähnlich eines Autopiloten. Die Menge an Eindrücken und Aufgaben ist schlichtweg zu groß, um auf alle Details zu achten.

In diesem Modus werden wir aber unkreativ, unflexibel und fehleranfällig. 

Durch Achtsamkeitstraining kannst Du mit Dir selbst und Deinen ausgeführten Tätigkeiten in Kontakt treten. Eine aufmerksame Wahrnehmung verankert dich im gegenwärtigen Moment, anstatt gedanklich bereits einem weiteren Handlungsschritt nachzugehen.

Achtsamkeit ermöglicht Kollektivbewusstsein

Aufgabe Deines Verstandes ist es, Dein Überleben zu sichern. Er erschafft die Illusion eines unabhängigen Individuums, separiert vom Rest der Welt. Diese Illusion führt zu einem stark ich-zentrierten Denken und Handeln. Halte – um Dir diese Illusion vor Augen zu führen – für eine halbe Minute den Atem an.

Deine grundlegendsten Bedürfnisse können Dir bewusst machen, dass Du alles andere als unabhängig bist. Du benötigst Luft um zu Atmen, Nahrung und Wasser, um dich zu versorgen. Die äußeren Umstände und alles um dich herum sind der Grund dafür, dass Du auf diesem Planteten existieren kannst.

Achtsamkeit bietet Dir die Möglichkeit, über den Tellerrand dieser Illusion hinauszublicken. Der Eindruck eines distanzierten, entkoppelten Daseins weicht dem ganzheitlichen Gefühl von Verbundenheit. Daraus resultieren Empathie und Sympathie gegenüber Deinem Umfeld.

Mehr Selbstreflexion durch Achtsamkeitstraining

Ein achtsamer Blick auf Deinen Alltag wird Dir Gedanken- und Verhaltensmuster offenbaren, die Du zuvor nicht bemerkt hast. Ein bewusstes Ausführen von Tätigkeiten bricht mit automatisierten Handlungen und gewohnten Abläufen. Das gilt sowohl für physisch-manuelle als auch für emotionale Abläufe.

Vielleicht bemerkst Du nun, wie bei unerwarteten Schwierigkeiten Frust in Dir aufsteigt. Dieses Bemerken von Reaktionsmustern eröffnet Dir die Chance, Gewohnheiten und Gedankenmuster zu hinterfragen: Warum handle und denke ich in bestimmten Situationen auf diese Art und Weise? Welche Folgen haben diese Gedanken auf mich und meinen Handlungsspielraum?

Häufig übernehmen wir Verhaltensmuster unbewusst durch positive oder negative Erfahrungen in der Vergangenheit. Deshalb ist es sinnvoll, ständig wiederkehrende Gedanken zu notieren und zu kategorisieren. Dies bietet Dir die Möglichkeit, Lösungsansätze für schlechte Gewohnheiten, limitierende oder negative Glaubenssätze zu finden. 

Bedenke auch, dass jede menschliche Erfahrung selbstkonstruiert ist. Häufig erliegen Menschen dem Irrglauben, Erfahrungen entstünden ausschließlich durch Situationen, die ihnen widerfahren. Menschliche Erfahrung ist ein intrinsischer Prozess – die Erfahrung entspringt aus der Interpretation des Erlebten. Völlig losgelöst von äußeren Reizen bist Du keineswegs. Die Interpretation derselben, stülpst Du diesen auf und schmückst sie mit Gedanken und Gefühlen weiter aus.

Achtsamkeit bietet Dir die Möglichkeit einer reflektierten und bewussten Erfahrung Deiner selbst und Deines Umfeldes und schafft die Grundlage für ein ausgeglichenes und selbstbestimmtes Leben.

Buchempfehlung zum Thema Achtsamkeit trainieren

Hinweis: Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Schreibe einen Kommentar