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Sankalpas: Bedeutung, Anwendung und die Kraft positiver Absichten

Sankalpas

Sankalpas - Bedeutung, Anwendung und die Kraft positiver Absichten

Stehst du manchmal vor Herausforderungen im Leben, bei denen du dir wünschst, mehr innere Stärke und Klarheit zu besitzen? Bist du auf der Suche nach einem tieferen Sinn, der deinem Handeln eine klare Ausrichtung verleiht? Hier kommen die Sankalpas ins Spiel – eine kraftvolle Praxis, die nicht nur deine Absichten, sondern auch deine spirituelle Reise lenken kann. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles rund um das Thema Sankalpas und wie du diese für dich nutzen kannst.

Was sind Sankalpas?

Der Begriff Sankalpa stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern “san” (gut) und “kalpa” (Wert, Vorsatz) zusammen. Die häufigsten Übersetzungen sind: Entschlossenheit, Entschluss, Wunsch, Ziel, aber auch Gedanke und Wille.

Sankalpas sind kraftvolle Formulierungen, die als Leitgedanke für ein höheres Ziel, einen Herzenswunsch oder einen Vorsatz dienen. Sie werden dabei nicht mit dem rationalen Verstand formuliert, sondern mit einem tiefen inneren Bewusstsein und einem ruhigen Geist.

Sie finden vor allem im Yoga-Nidra (geführte Meditationstechnik, schlafloser Schlaf) Anwendung. Vergleichbar mit einem Samenkorn, wird während der Übung ein Sankalpa tief in die Schichten des Unterbewusstseins gepflanzt. Dieser Samen hat das Potenzial, zu erblühen und zu wachsen. Das Besondere an Sankalpas ist, dass sie nicht leichtfertig gewechselt werden, sie bleiben unverändert, bis der darin enthaltene Wunsch oder Entschluss vollständig in Erfüllung gegangen ist. Diese beharrliche Kontinuität verleiht der Praxis eine besondere Tiefe und ermöglicht es, den Weg der Absicht mit Ausdauer und Hingabe zu verfolgen.

Sankalpas werden aus einem meditativen Zustand heraus bewusst und unkompliziert formuliert.

Beispiele für Sankalpas sind:

„Ich lebe in Gesundheit und Glück.“

„Ich habe Vertrauen.“

„Ich bin voller Kraft und Mut.“

„Ich bin genug.“

„Ich bin ruhig und gelassen.“

Abgrenzung von Sankalpas zu Mantren und Affirmationen

Ein Mantra ist eine indische Gebetsformel, die wiederholt wird, um den Geist zu fokussieren und eine tiefere Bewusstseinsebene zu erreichen. In der Meditation dient das wiederholte Chanten eines Mantras dazu, innere Ruhe zu fördern, den Geist zu beruhigen und eine Verbindung zu spirituellen oder energetischen Dimensionen herzustellen.

Eine Affirmation ist eine positive Aussage oder ein kurzer Satz, der wiederholt wird, um das Denken zu beeinflussen und positive Veränderungen im Bewusstsein zu fördern. Durch die regelmäßige Wiederholung einer Affirmation soll das Unterbewusstsein auf eine optimistischere Denkweise ausgerichtet werden.

Sankalpas, Affirmationen und Mantras sind alles Methoden, um die eigenen Gedanken in eine positive Richtung zu lenken, sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Tiefe und Anwendung. Sankalpas sind tiefe spirituelle Absichten, die in der Meditation formuliert werden, um persönliches Wachstum anzustreben. Affirmationen sind positive Aussagen, die regelmäßig wiederholt werden, um das Denken zu beeinflussen und das Selbstvertrauen zu stärken. Mantras sind wiederholte heilige Worte oder Silben, oft in der Meditation verwendet, um den Geist zu beruhigen und spirituelle Wirkungen zu erzielen.

Warum sind Sankalpas wichtig?

Sankalpas folgen in gewisser Weise dem Resonanzgesetz bzw. dem Gesetz der Anziehung. Durch ein Sankalpa setzen wir eine bewusste, positive Absicht, in die wir unsere Energie lenken. Laut dem Gesetz der Anziehung zieht die Energie, die wir aussenden, ähnliche Energie und Ereignisse in unser Leben. Wir manifestieren eine bestimmte Situation oder einen Zustand, worauf wir unseren Geist richten und erzeugen somit eine harmonische Resonanz.

Neben der spirituellen Ebene helfen sie uns dabei klare und präzise Ziele zu formulieren, die als Leitfaden für das eigene Handeln und schaffen eine klare Ausrichtung im Leben dienen. Durch dieregelmäßige Wiederholung von Sankalpas trainieren wir den Geist auf positive Denkmuster. Dies kann dazu beitragen, negative Gedanken zu überwinden und das Selbstbewusstsein zu stärken.

Wie formuliere ich ein Sankalpa?

Die Schritt-für-Schritt Anleitung für dein Sankalpa:

  1. Kreiere dir einen ruhigen Raum, an dem du dich wohl fühlst und ungestört bist. Gut geeignet zur Formulierung von Sankalpas ist die Praxis des Yoga Nidras.
  2. Schließe die Augen und atme tief durch. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt.
  3. Richte den Blick nach innen, entspanne die Muskeln und nimm deinen Herzschlag wahr.
  4. „Leere“ deinen Geist und lass die Gedanken vorbei ziehen.
  5. Reflektiere deine Lebensbereiche und Situationen, in denen du Veränderung oder Klarheit suchst und überlege dir, welche Absichten dich auf diesem Weg unterstützen können.
  6. Formuliere dein Sankalpa positiv und im gegenwärtigen Moment, als ob es bereits Realität ist – kurz und unkompliziert.
  7. Bleibe so lange wie du möchtest in deinem meditativen Zustand, bevor du wieder zurück kommst.
  8. Spüre die Dankbarkeit.

Die Macht der Wiederholung

Bei Sankalpas spielt der Aspekt der Wiederholung eine große Rolle, denn die Regelmäßigkeit verstärkt zum einen die Präsenz der Sankalpas im Unterbewusstsein und zum anderen entsteht eine kraftvolle Resonanz in unserem Denken und Fühlen.

Ständige Wiederholung ermöglicht es, die gewünschten Absichten tiefer in das eigene Bewusstsein zu integrieren und ihre Wirkung zu verstärken. Ähnlich wie bei dem Gesetz der Anziehung / Resonanzgesetz wird durch positive Gedanken/Einstellungen eine energetische Ausrichtung geschaffen, die dich auf deinem Weg unterstützt.

Entscheidend ist dabei die Integration in den Alltag. Indem wir sie in unsere festen Routinen, ruhigen Momenten und Meditationen einbinden, schaffen wir eine konstante Erinnerung an die Richtung, die wir im Leben einschlagen möchten.

Tipp: Schreibe die Sankalpa auf und platziere es an einen Ort, an dem du es jeden Tag siehst.

Hindernisse bei der Verwendung von Sankalpas

Sankalpas unterstützen uns im Alltag, lenken unsere Gedanken in eine positive Richtung und helfen uns bei der Verwirklichung unserer Ziele. Doch nicht immer läuft alles so wie wir es uns erhoffen und nicht immer sind die Ergebnisse schnell sichtbar. Was gefordert wird ist Zeit, Geduld und Vertrauen.

Sankalpas sind keine sofortige Lösungen, sondern ein längerer Prozess mit kontinuierlicher Aufmerksamkeit. Im Momenten der Frustration oder Unsicherheit ist Selbstliebe das, was wir brauchen. Selbstliebe und Verständnis für den eigenen Entwicklungsprozess. 

Sankalpas Erfahrungen und Vorteile

Klarheit und Fokus: Die Erfahrungsberichte vieler Menschen zeigen durch die Verwendung von Sankalpas eine gesteigerte Klarheit über ihre Lebensziele und -richtungen. Sie richten den Fokus und somit auch ihre Energie auf das, was wirklich wichtig ist.

Selbstliebe und Akzeptanz: Sankalpas fördern bei vielen Menschen ein tieferes Verständnis und Akzeptanz des eigenen Selbst, denn die positiven Absichten bedingen eine positive Selbstwahrnehmung.

Reduktion von Stress und Angst: Die bewusste Lenkung der eigenen Gedanken auf positive Absichten kann helfen, Stress abzubauen und Ängste zu mindern. Sankalpas dienen als eine Methode den Geist zu beruhigen und eine positive Grundeinstellung zu fördern.

Grundsätzlich sind Erfahrungen und Auswirkungen von Sankalpas stark individuell und variieren von Mensch zu Mensch. Es ist wichtig mit Geduld und Vertrauen zu arbeiten und eine positive Einstellung zu schaffen.

Fazit

Die Praxis von Sankalpas kann als stark spirituell oder esoterisch abgestempelt werden, jedoch geht es im Grunde einfach darum tiefe Herzenswünsche oder klare Ziele zu identifizieren und zu formulieren, um anschließend seine Energie darauf zu richten. Es geht darum, eine positive Grundstimmung zu kreieren, diese auszustrahlen und damit wiederum positives in sein Leben zu ziehen. Durch Sankalpas schaffen wir einen Raum für persönliches Wachstum und erinnern uns daran, was wirklich zählt.

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Über den Autor

Lisa Hengeler
Yogalehrererin & Autorin bei PuzzleYourMind

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